Donnerstag, 18. Februar 2016

Pauline Weindorf neuer Alt bei Alpenlounge

"Guido, spontan - was fällt dir ein zu: Weindorf?" Ich wäre innerlich sofort den Kaiserstuhl abgegangen. Oder auf der Karte durch das Rheingau, wo der beste Riesling der Welt angebaut wird. Kenner sprechen in diesem Fall dann von Prädikatsweinen, was an sich ja schon ein dezenter Hinweis auf die Wirkung des Weines auf das Sprachzentrum ist, da "Wein" ein Substantiv ist und daher zwar als Sub- oder Objekt verwendet werden kann, niemals jedoch als Prädikat. - Ich schweife ab ... Also würde mich heute jemand fragen, was mir zu Weindorf einfallen würde, wäre meine spontane Antwort natürlich: "Pauline!" "Aha, wo liegt das?"

"Two blocks from Birdland."

Mit einem Schmunzeln tritt sie in ihren Solopassagen aus dem Ensemble heraus und haucht den Liedern ihr Leben ein.

Bisher war ich davon überzeugt, dass eine Komposition aus vier Zutaten besteht: Text, Melodie, Harmonien und Arrangement, so wie Köche auch von einer Komposition sprechen wenn viele Zutaten in genau der einen Abstimmung ein perfektes Rezept ergeben. - Es reicht nicht, einen guten Text zu einer guten Melodie zu schreiben und ein gelungener harmonischer Bogen ist keine Komposition. Erst das richtige Zusammenspiel aus allen Elementen schafft erschafft ein Lied, das die Menschen berührt. Die Sänger sind ein Instrument ...

... dachte ich ...

... welch Hybris. In jeder Probe zeigt mir Pauline, dass die wichtigste Zutat die Interpretation ist. Sie hebt das Lied auf eine andere Ebene. Aber jetzt höre ich auf zu schwärmen. Am besten kommt Ihr zu unserem nächsten Konzert und überzeugt Euch davon, dass ich untertreibe ...

... ja, ja, den Spruch mit der Prädikatssängerin habe ich mir jetzt gespart ...