Samstag, 10. Dezember 2011

Neuer Song: Mei Herz is schwer

Bernd Weber


Eine gute Freundin von Bernd war verstorben und er hatte ihr ein Gedicht geschrieben. Einen wunderschönen und berührenden Text. Ich habe ihn immer wieder gelesen und auf mich wirken lassen. Ich empfand ihn als sehr leise und zart. Nahezu verliebt. Ein Flüstern. Wie ein stilles Nach(t)gebet. Dann steckte ich ihn ein und versprach ihm, mich noch am selben Abend an die Komposition zu setzen.

Ungefähr eine Woche später spielte ich sie ihm dann das erste Mal vor. "Ich könnte mir vorstellen, dass hier noch eine Frage-Antwort-Passage hin passen würde - wie bei einem Gospel" sagte ich in die letzten Klänge des Klaviers. "Gefällt es dir?" fragte ich und drehte mich zu ihm um. Ich hatte auf ein wohlwollendes Lächeln gehofft und blickte nun statt dessen in tränenerfüllte Augen. "Mei is des schee" sagte er leise, stand auf und drückte mich.

Mei Herz is schwer
(Text: Bernd Weber, Musik: Guido Vincent von Weber)

1.Str. Mei Herz is schwer, jetzt bist du fort,
du warst mein liabster Freind.
Bist so weit weg an deim neua Ort.
I mecht so gern bei dir sein.

2. Str. I hob di megn vom erstn dog,
warst Schwester mir und Liab.
Ho mi amoi was Schlimmes plogt,
host du ins Licht mi gfiart.

3. Str. Warst auf amoi weg, hob di nimma gesehen,
host an See gega's Meer hergebn.
A neues Lebn host du do g'führt.
Doch mia hom uns trotzdem g'spürt.

4. Str. Jetzt fliegst mit de Engerln umanand
winkst ma zua im weiße G'wand.
Wenn mi was plogt, schau i nauf zu dir.
Du bleibst an Teil von mir.

Montag, 17. Oktober 2011

Ein Komponist setzt sich durch

Das stammt nicht aus einer meiner Partituren. Ich muss aber gestehen, dass ich gerne der Urheber gewesen wäre.

Die nächste Stufe wäre: "Continue singing, ignore score ..."

Donnerstag, 22. September 2011

Neuer Song: I wünscht, i hätt a Antwort

Willi Ehms
Persönlich begegnet sind wir uns zum ersten Mal vor einem asiatischen Stehimbiss im Südosten Münchens. Gemeinsame Bekannte hatten uns gesagt, wir müssten uns einmal kennen lernen. Und so machten wir uns über den angebratenen Eierreis her und sprachen über Blues, Country und Rock'n Roll. Trotzdem dauerte es noch nahezu ein Jahr bevor ich mich zum ersten Mal an einen seiner Texte setzte. Eine eingängige Melodie, die mitunter auch mal ins Gesprochene fällt. Ein langsamer Shuffle, der beim Zuhören auch Zeit zum Nachdenken lässt. "Das ist a rechter Wahnsinn" war sein Kommentar, als er das Ergebnis zum ersten Mal hörte. Ich sag' bescheid, wenn es zum ersten Mal auf die Bühne kommt.


I wünscht, i hätt a Antwort
(Text: Willi Ehms, Musik: Guido Vincent von Weber)

1.Str. I hob im Fernsehn was Intressants gsehn. A handvoi Männer hod vasuacht den Adi zu erlegn. I hob ma denkt: "Hoppla, des war am Opa sei Zeit" Und i hobn gfrogt: "Opa, wo warst du?

Ref: I wünscht, er hätt gantwort. I wünscht, er hätt wos gsogt. Doch eam waars wohl liaba gwen, i hätt eam ned gfrogt. Zu dem wos i gfrogt hob hod er nix zum sogn. Zu der  Zeit is er in am Schützengrobn glegn.
2. Kurz drauf hob i in aner Zeitung was intressants glesn. Neunzehnhundertachtasechzg san Studentenunruhen gwesn. I hob ma denkt: "Hoppla, des war am Papa sei Zeit" und i hobn gfrogt: "Oida, wo warst du?"
Ref: I wünscht, er hätt gantwort. I wünscht, er hätt wos gsogt. Doch eam waars wohl liaba gwen, i hätt eam ned gfrogt. Zu dem wos i gfrogt hob hod er nix zum sogn. Denn er hod schon sein Job ghabt und sein neun Wagn.
3. Und wenn i moi Kinda hob werd mei Sohn wos läutn hörn von Hunger in Afrika und Leit de se wehrn. Er werd se denka: "Hoppla, des war am Papa sei Zeit" und er werd mi frogn: "Pa, wo warst du?"
Ref: I wünscht, i hätt dann a Antwort. I wünscht, i hätt wos zu sogn. Und es waar ma liaba er daad mi nia frogn. Zu dem wos er frogn werd hob i nix zum sogn, denn i hobs im Fernsehn gsehn mit am chipssatten Magn

Montag, 19. September 2011

Ein dicht bewachsener Hinterhof ...

Wachau 2011. Nachdem aus dem Heurigen kein Gebäude zu entdecken war, das man guten Gewissens als Ruine hätte bezeichnen können, habe ich gespannt auf die Kellnerin gewartet. Ich gebe zu, dass ich eine Weile mit mir gerungen habe. Aber letzten Endes bin ich zu dem Schluß gekommen, dass auch sie nicht gemeint sein konnte. 

Vielleicht ist das aber auch so eine Form von Partizipationsveranstaltung. Der Wirt stellt den ruhigen, gepflehten Gastgarten zur Verfügung und die Gäste erscheinen mit ... also in nicht ausreichend attraktiver Begleitung. - Sozusagen der ganzjährige Halloween-Flashmob.

Mittwoch, 7. September 2011

Hier auch nicht, hier auch nicht, hier auch nicht ...

Rimini 2011. Lernen durch Wiederholung. Da soll mal einer sagen, die Italiener würden in der Verkehrserziehung grundlegende pädagogische Regeln missachten. Möglicherweise hängen die Schilder aber zu hoch. Wenn man erst einmal darunter geparkt hat sieht man das Verbotsschild so gut wie gar nicht mehr ... 

Freitag, 3. Juni 2011

Partituren

Inzwischen treffen immer öfter Anfragen von Ensembles ein, die Partituren meiner Lieder erwerben möchten. Ein Wunsch, den ich nicht ausschlagen kann ... Ich werde mich daher nun dran setzen. 

Den Beginn werden die folgenden vier Lieder machen:

"I g'här do hie" 

"Doris"

"Der Werwolf"  

"München"


Samstag, 12. März 2011

"Sehnsucht" - Kompositionsauftrag abgeschlossen

Ich wusste, dass ich mit diesem Auftrag über meine bisherigen Erfahrungsgrenzen hinaus bewegen würde. Ich ahnte jedoch nicht wie weit. "Sehnsucht" ist das komplexeste Werk, in Bezug auf Struktur, Harmonik und Rhythmus, das ich bisher geschrieben habe. Nun bin ich selbst auf die erste Aufführung gespannt.- Zeit, mich wieder "Vollmond in Schwabing" zuzuwenden, um es noch vor dem Sommer fertig zu stellen.